Die unbequeme Wahrheit über Active Sourcing
77 % der Talent-Leader bezeichnen Active Sourcing als „essential“ oder „sehr wichtig“ für ihre Recruiting-Strategie. Doch hier kommt das Paradoxon: Nur 27 % sourcen aktiv mehr als die Hälfte ihrer Einstellungen. (Quelle: TestGorilla)
Was läuft da schief?
Nach über 200 erfolgreichen Kundenprojekten bei Kooku wissen wir: Active Sourcing funktioniert aber nur, wenn man es richtig macht. Die meisten Unternehmen scheitern nicht am Willen, sondern an der Umsetzung. Sie suchen mit den falschen Keywords, schreiben generische Massenansprachen und haben keine Ahnung, welche KPIs realistisch sind.
Dieser Artikel zeigt Ihnen, was in der Praxis wirklich funktioniert. Keine Theorie, keine Buzzwords, nur erprobte Methoden, die Sie ab morgen umsetzen können.
Inhaltsverzeichnis
Die 3 größten Active Sourcing Fehler (und wie Sie sie vermeiden)
Bevor wir in die Methoden einsteigen, schauen wir uns an, warum die meisten Active Sourcing Projekte scheitern. In unserer täglichen Arbeit sehen wir immer wieder die gleichen Fehler:
Fehler #1: Suche nur über den Stellentitel
„Wir suchen einen Senior Product Manager“ und genau das wird in LinkedIn gesucht. Das Problem: Sie erreichen damit nur 10-20 % der potenziell passenden Kandidaten.
Warum das nicht funktioniert: Kandidaten mit identischen Fähigkeiten haben unterschiedliche Jobtitel: Product Owner, Product Lead, Digital Product Manager, oder arbeiten in verwandten Rollen wie Project Manager mit Produktverantwortung.
Die Lösung: Eine iterative Keyword-Strategie, die wir gleich im Detail besprechen.
Fehler #2: Unspezifische Ansprachen
„Hallo, ich habe Ihr Profil gesehen und hätte eine spannende Position für Sie…“: wenn Sie diese Nachricht lesen und gähnen müssen, geht es Ihren Kandidaten genauso.
Das Problem: Generische Nachrichten signalisieren: „Ich habe mir keine Mühe gegeben, Sie wirklich kennenzulernen.“ Bei durchschnittlich 5-10 Recruiter-Nachrichten pro Woche für gefragte Profile ist Ihre Nachricht Spam.
Die Lösung: Personalisierung auf dem richtigen Level in Abhängigkeit vom Kandidatenpool.
Fehler #3: Zu lange Ansprachen, die die Stellenanzeige wiedergeben
Sie kennen sie: Diese Nachrichten, die nach drei Absätzen immer noch nicht zum Punkt kommen. „Unser Unternehmen wurde 1987 gegründet und ist heute führend in…“
Das Problem: Kandidaten entscheiden in 5-7 Sekunden, ob sie weiterlesen. Lange Unternehmensgeschichten und Anforderungslisten verlieren Sie in dieser Zeit.
Die Lösung: AIDA-Formel und klare Fokussierung auf den Kandidaten-Nutzen.
Was unterscheidet erfolgreiche von erfolglosen Active Sourcing Projekten?
Bei Kooku erreichen wir eine Besetzungswahrscheinlichkeit von 95 %. Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis zweier kritischer Erfolgsfaktoren:
1. Wir sourcen nur Positionen, die wir besetzen können
Klingt banal? Ist es aber nicht. Wir prüfen jedes Projekt sorgfältig, ob die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Besetzung stimmen. Unsere Faustregel:
- Kandidatenmarkt zu eng (unter 50 relevante Profile)
- Kununu-Score unter 2,5-3,0 (schwierige Employer Brand)
- Unrealistische Anforderungen (eierlegende Wollmilchsau)
In diesen Fällen kommunizieren wir das offen und beraten, welche Schritte zuerst notwendig sind. Etwa die Verbesserung des Kununu-Scores oder die Neuausrichtung des Anforderungsprofils.
2. Wir nutzen diverse Sourcing-Strategien
Es gibt nicht „die eine“ Active Sourcing Methode. Erfolgreiche Projekte kombinieren verschiedene Ansätze, testen systematisch und passen die Strategie basierend auf Daten an.
Schauen wir uns die 7 bewährten Methoden im Detail an.
Die 7 bewährten Active Sourcing Methoden
Methode #1: Die iterative Keyword-Strategie
Die mit Abstand wichtigste Methode und die am meisten unterschätzte. So gehen wir vor:
Phase 1: Spezifisch starten
- Exakter Stellentitel (z.B. „Senior Product Manager“)
- Spezielle technische Anforderungen (z.B. „Scrum“, „B2B SaaS“)
- Direkt als Keywords verwenden
- Zuerst „open to work“ Kandidaten ansprechen
Phase 2: Systematisch erweitern
- Alternative Stellentitel testen (Product Owner, Product Lead)
- Verschiedene Schreibweisen ausprobieren (Product Manager vs. Productmanager)
- Synonyme für technische Skills einbeziehen
- LinkedIn-Funktionen testen (Keywords in „Aktueller Jobtitel“ vs. „Vergangene Position“)
Phase 3: Verwandte Profile einbeziehen
- Kandidaten mit transferierbaren Skills (z.B. Project Manager mit Produktverantwortung)
- Branchenwechsler identifizieren
- Junior-Profile mit Entwicklungspotenzial
Wichtig: Jede Suche ist individuell. Was bei Position A funktioniert, kann bei Position B floppen. Systematisches Testen und Anpassen basierend auf der Rückmeldequote ist entscheidend.
Praxis-Beispiel:
- Start: „Senior Product Manager“ + „B2B SaaS“ → 23 Profile
- Erweiterung 1: „Product Owner“ OR „Product Lead“ → +47 Profile
- Erweiterung 2: „Product“ + „agile“ + „roadmap“ → +89 Profile
- Erweiterung 3: „Project Manager“ + „product responsibility“ → +34 Profile
Ergebnis: Von 23 auf 193 relevante Profile. Das ist der Unterschied zwischen „wir finden niemanden“ und „wir haben Auswahl“.
Methode #2: Die AIDA-Ansprache
Die erste Nachricht entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Wir nutzen die bewährte AIDA-Formel, angepasst für Active Sourcing:
A – Attention (Aufmerksamkeit) Starker, personalisierter Einstieg in den ersten 5-7 Wörtern:
- ❌ „Hallo Frau Müller, ich habe Ihr Profil gesehen…“
- ✅ „Ihr Beitrag zu API-Design bei [Projekt] hat mich beeindruckt…“
I – Interest (Interesse) Sofort den Kandidaten-Nutzen zeigen, nicht Ihr Unternehmen:
- ❌ „Wir sind ein führendes Unternehmen mit 500 Mitarbeitern…“
- ✅ „Die Position bietet Ihnen [konkreter Benefit], den Sie in Ihrem aktuellen Setup wahrscheinlich nicht haben…“
D – Desire (Verlangen) Ein bis zwei konkrete USPs der Position:
- Remote-First + flexible Arbeitszeiten
- Technical Leadership ohne Personalverantwortung
- Stack: [Modern Tech Stack, den der Kandidat bevorzugt]
A – Action (Handlungsaufforderung) Niedrigschwelliger nächster Schritt:
- ❌ „Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen…“
- ✅ „Interesse an einem 15-minütigen Austausch nächste Woche?“
Länge: Maximum 150 Wörter. Alles darüber wird nicht mehr gelesen.
Methode #3: Der Multi-Channel-Ansatz
LinkedIn allein reicht oft nicht. Wir nutzen einen strategischen Multi-Channel-Ansatz:
LinkedIn – der Standard
- Funktioniert am besten für die meisten Positionen
- Hohe Reichweite
- Professionelle Kandidaten erwarten Ansprachen
XING – für traditionellere Rollen
- Bessere Erreichbarkeit bei etablierten Unternehmen
- Ältere Zielgruppen
- DACH-spezifisch starke Branchen (Automotive, Maschinenbau)
Indeed-Datenbanken – der versteckte Kanal
- Oft übersehen, aber wertvoll
- Kandidaten, die aktiv suchen (höhere Conversion)
- Umfassende CV-Datenbanken
Spezialisierte Plattformen
- GitHub für Entwickler
- Dribbble/Behance für Designer
- Stack Overflow für Tech-Spezialisten
Offline-Kanäle
- Branchenevents und Meetups
- Universitätskooperationen für Junior-Positionen
- Networking über bestehende Kontakte
Workable-Integration
- Automatisches Spreading auf verschiedene Portale
- Erhöht die Sichtbarkeit der Position
- Ergänzt aktives Sourcing mit Inbound-Bewerbungen
Strategie: Starten Sie mit dem Hauptkanal (meist LinkedIn), ergänzen Sie nach 2-3 Wochen mit weiteren Kanälen basierend auf der Performance.
Methode #4: OnePager & Videobotschaften
Unser nicht so geheimer Erfolgsfaktor: Wir nutzen visuelle Assets, um uns von der Masse abzuheben.
OnePager – zwei Varianten:
- Unternehmens-OnePager
- Kerninfo zum Arbeitgeber auf einer Seite
- Kultur, Benefits, Team-Insights
- Visuell ansprechend gestaltet
- Positions-OnePager
- Konkrete Rolle, Tech-Stack, Aufgaben
- Team-Setup, Reporting-Line
- Entwicklungsmöglichkeiten
Einsatz:
- Bei schwierigen Positionen bereits mit Erstansprache
- Bei guter Antwortrate erst auf Nachfrage
- Besonders effektiv bei Kandidaten, die mehrere Angebote vergleichen
Videobotschaften
- Kurze (60-90 Sekunden) Botschaft vom Team Lead
- Authentisch und menschlich, kein Hochglanz
- Erklärt die Position und Kultur
- Effekt: Deutlich erhöhte Rückmeldequote – wirkt persönlicher und zeigt, dass Sie sich Mühe geben
Messbare Ergebnisse:
- Standard-Nachricht: 25-30 % Rückmeldequote
- Mit OnePager: 35-40 % Rückmeldequote
- Mit Videobotschaft: 40-50 % Rückmeldequote
Methode #5: AI-gestützte Recherche & Optimierung
AI ist kein Buzzword bei uns. Wir nutzen es systematisch, um Zeit zu sparen ohne Qualität zu verlieren.
Was wir automatisieren (40-70 % Zeitersparnis):
1. Einarbeitung in Positionen
- ChatGPT/Co-Pilot für Marktanalyse
- Competitor-Research
- Typische Anforderungsprofile
- Branchenspezifische Trends
Praxis-Beispiel: „Analysiere typische Anforderungen und Benefits für Senior Product Manager Positionen in B2B SaaS Unternehmen mit 200-500 Mitarbeitern im DACH-Raum. Welche Skills sind Must-haves, welche Nice-to-haves?“
2. Keyword-Recherche
- Synonyme und Alternativbegriffe identifizieren
- Branchenspezifisches Vokabular
- Internationale vs. deutsche Begriffe
3. Anschreiben-Optimierung
- Grundstruktur entwickeln
- A/B-Test-Varianten erstellen
- Tonalität anpassen
Was wir NICHT automatisieren:
Personalisierung der Ansprache
- Konkrete Bezüge zum Kandidatenprofil müssen manuell recherchiert werden
- Authentic touches (z.B. Bezug auf LinkedIn-Posts, Projekte, Publikationen)
- Individuelle Pain Points und Motivationen
Anschließende Kandidatenkommunikation
- Alle Gespräche führen wir persönlich
- Rückfragen individuell beantworten
- Beziehungsaufbau ist menschliche Arbeit
Balance: AI spart uns Zeit bei Recherche und Strukturierung. Der menschliche Touch kommt bei der Umsetzung.
Methode #6: Die strategische Follow-up-Systematik
Viele Recruiter geben nach einer unbeantworteten Nachricht auf. Ein Fehler.
Unser Follow-up-Prozess:
Nachricht 1 – Kanal 1 (z.B. LinkedIn)
- Initiale Ansprache nach AIDA-Formel
- Wartezeit: 5-7 Tage
Nachricht 2 – Kanal 1
- Höflicher Follow-up
- Neue Information/Angle (z.B. „Update zur Position“, „Zusätzlicher Benefit“)
- Wartezeit: 7-10 Tage
Nachricht 3 – Kanal 2 (z.B. Email, wenn LinkedIn nicht funktioniert)
- Kanalwechsel signalisiert Ernsthaftigkeit
- Kurz und knapp: „Kein Interesse? Kein Problem, gerne in Zukunft“
- Oft recherchieren wir Telefonnummern für direkten Anruf
Break-off-Nachricht: „Hallo [Name], ich interpretiere Ihr Schweigen als freundliches Nein. Das ist vollkommen in Ordnung. Falls sich Ihre Situation ändert, kommen Sie gerne auf mich zu. Ihnen weiterhin viel Erfolg!“
Warum das funktioniert:
- Zeigt Wertschätzung und Professionalität
- Hält die Tür für zukünftige Kontakte offen
- Oft meldet sich der Kandidat nach der Break-off-Nachricht doch noch
Timing ist entscheidend: Zu aggressive Follow-ups wirken verzweifelt, zu langsames Following-up lässt Interesse erkalten.
Methode #7: KPI-getriebenes Tracking
Ohne Messung kein Fortschritt. Diese KPIs tracken wir systematisch:
Primäre KPIs:
1. Suchqualität
- Wie viele der gesourcten Profile sprechen wir tatsächlich an?
- Ziel: >70 %
- Interpretation: Unter 70 % = Suchkriterien zu weit, viel Ausschuss
2. Rückmeldequote
- Wie viele angesprochene Kandidaten antworten?
- Ziel: 25-40 % (abhängig von Position und Markt)
- Interpretation: Unter 25 % = Ansprache, Kanal oder Positionierung problematisch
3. Interessentenquote
- Wie viele Kandidaten sind grundsätzlich interessiert?
- Ziel: 40-60 % der Antwortenden
- Interpretation: Niedrige Quote = Positionierung oder Benefits unattraktiv
Sekundäre KPIs:
- Ansprachen pro Besetzung: 100-300 (weniger bei Führungskräften)
- Time-to-First-Response: 1-7 Tage durchschnittlich
- Konversionsrate zu Gesprächen: >40 % der Interessenten
- No-Show-Rate bei Gesprächen: <10 %
Dashboard-Setup: Wir nutzen HubSpot für Echtzeit-Tracking aller KPIs. Jeder Consultant sieht seine Performance gegen Tertial-Ziele (3 erfolgreiche Besetzungen in 4 Monaten).
Handlungsempfehlungen basierend auf KPIs:
| KPI-Problem | Wahrscheinliche Ursache | Lösung |
|---|---|---|
| Rückmeldequote <20% | Ansprache zu generisch | A/B-Tests mit verschiedenen Ansprachen |
| Suchqualität <60% | Keywords zu breit | Suchkriterien verschärfen |
| Interessentenquote <30% | Position unattraktiv | Benefits/USP überarbeiten |
| Time-to-Response >7 Tage | Kanal oder Timing suboptimal | Kanal wechseln oder andere Wochentage testen |
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Die richtige Strategie für Ihre Position finden
Nicht jede Position eignet sich gleich gut für Active Sourcing. So entscheiden Sie:
Wann lohnt sich Active Sourcing?
Active Sourcing ist ideal für:
- Spezialisierte Rollen mit kleinem Kandidatenpool
- Senior- und Führungspositionen
- Tech-Positionen mit hoher Nachfrage
- Wenn klassische Stellenanzeigen nicht funktionieren
- Time-to-Hire kritisch ist
Active Sourcing ist NICHT ideal für:
- High-Volume-Recruiting (z.B. 20+ identische Stellen gleichzeitig)
- Reine Entry-Level-Positionen mit großem Bewerbermarkt
- Blue-Collar-Jobs (oft besser über andere Kanäle)
- Positionen mit sehr spezifischen lokalen Anforderungen
Die Bewerbermarktanalyse – so gehen wir vor
Bevor wir ein Projekt starten, führen wir eine strukturierte Analyse durch:
1. Kandidatenpool-Größe
- LinkedIn-Recherche mit Kernkriterien
- Faustregel: Unter 50 relevante Profile = herausfordernd
- Dokumentation alternativer Suchstrategien
2. Employer Branding Check
- Kununu-Score prüfen
- Kritischer Schwellenwert: Score unter 2,5-3,0 macht Active Sourcing schwierig
- Reviews analysieren: Was sind die Hauptkritikpunkte?
3. Wettbewerbsanalyse
- Welche Unternehmen konkurrieren um die gleichen Profile?
- Was bieten Wettbewerber? (Benefits-Benchmarking)
- Wo können wir uns differenzieren?
4. Vergleichswerte aus der Vergangenheit
- Haben wir ähnliche Positionen bereits besetzt?
- Welche KPIs haben wir erreicht?
- Was waren die Erfolgsfaktoren?
Bei problematischen Ergebnissen:
Wir kommunizieren das offen: „Ihre Position ist mit dem aktuellen Setup herausfordernd zu besetzen. Hier sind drei Optionen:
- Employer Brand optimieren (Kununu-Score verbessern, bessere Positionierung)
- Anforderungsprofil anpassen (Must-haves vs. Nice-to-haves neu definieren)
- Benefits/Compensation überarbeiten (Marktgerechtes Angebot)“
Diese Transparenz ist Teil unseres Erfolgsrezepts: Wir starten nur Projekte, die wir auch liefern können.
Realistische Erwartungen: KPIs & Zeitrahmen
Lassen Sie uns ehrlich sein: Active Sourcing ist kein Wundermittel. Es erfordert Zeit, Geduld und realistische Erwartungen.
Was sind realistische Zahlen?
Rückmeldequote: 25-40 %
- Abhängig von: Position, Seniority, Markt, Ansprache-Qualität
- Top-Performer erreichen 40-50 %
- Unter 20 % = Strategie überdenken
Ansprachen pro erfolgreiche Besetzung: 100-300
- Junior-Positionen: Eher 100-150
- Senior/Spezialisierte Rollen: 150-250
- Führungskräfte: 50-150 (weniger Ansprachen, aber höherer Aufwand pro Kandidat)
Timeline: Erstkontakt bis Einstellung
Die durchschnittliche Timeline (stark abhängig vom Kunden-Prozess):
Woche 1-2: Sourcing & Ansprache
- Recherche und Identifikation: 2-3 Tage
- Erste Ansprachen-Welle: 3-4 Tage
- Erste Rückmeldungen: ab Tag 1-7
Woche 2-3: Qualifizierung
- Erstes Gespräch mit Interessenten: innerhalb 1 Woche nach Rückmeldung
- Unterlagen anfordern: 2-3 Tage nach Gespräch
- Shortlist für Kunde: Ende Woche 3
Ab Woche 4: Kunden-Prozess
- Timing komplett abhängig vom Kunden-Prozess
- Typisch: 2-4 Interview-Runden
- Vertragsverhandlung: 1-2 Wochen
Gesamtdauer: 6-12 Wochen von Projektstart bis Vertragsunterschrift
Was wir beeinflussen können:
- Sourcing-Geschwindigkeit
- Ansprache-Performance
- Qualifizierungs-Prozess
- Kandidaten-Betreuung
Was beim Kunden liegt:
- Interview-Geschwindigkeit
- Entscheidungsprozesse
- Vertragsverhandlungen
- Onboarding-Start
Unser Tipp: Wöchentliche Jour-Fixes mit Kunden sind essenziell, um den Prozess am Laufen zu halten und Engpässe frühzeitig zu identifizieren.
Inhouse vs. Outsourcing: Die richtige Entscheidung treffen
Die finale Frage: Sollten Sie Active Sourcing selbst durchführen oder outsourcen?
Wann Active Sourcing inhouse Sinn macht
Sie sollten selbst sourcen, wenn:
- Sie mehr als 10 Positionen pro Jahr besetzen müssen
- Sie dedizierte Active Sourcing Ressourcen haben (min. 1 FTE)
- Ihr Team bereits Active Sourcing Skills hat
- Sie langfristig einen Talent Pool aufbauen wollen
- Ihre Positionen standardisiert sind (wiederkehrende Anforderungen)
Voraussetzungen für erfolgreiches inhouse Active Sourcing:
- Tool-Setup (LinkedIn Recruiter, XING TalentManager, CRM)
- Geschultes Team (Sourcing-Skills, nicht nur allgemeines Recruiting)
- Klare KPI-Vorgaben und Tracking
- Unterstützung vom Management
- Realistische Zeitplanung (Active Sourcing ist zeitintensiv)
Wann Outsourcing die bessere Option ist
Sie sollten mit einem Partner arbeiten, wenn:
- Sie weniger als 10 spezialisierte Positionen pro Jahr besetzen
- Ihr HR-Team bereits überlastet ist
- Sie keine Active Sourcing Expertise im Team haben
- Sie schnell Ergebnisse brauchen
- Sie schwer zu besetzende Nischen-Positionen haben
- Sie Tools-Kosten (LinkedIn Recruiter: 8.000-12.000 €/Jahr) vermeiden wollen
Der Kooku-Ansatz:
Wir arbeiten mit einem transparenten Abrechnungsmodell, das Ihnen volle Kostenkontrolle gibt.
Was Sie bei Kooku erhalten:
- KPI-getriebenes Vorgehen mit wöchentlichem Reporting
- OnePager und Videobotschaften zur Positionierung
- Keine Massenansprachen – nur qualitative Kandidaten
- Bewerbermarktanalyse vorab (um Ihre Zeit nicht zu verschwenden)
- Partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Wichtig: Auch bei Outsourcing brauchen wir Ihre Mitarbeit. Weekly Jour-Fixes, schnelles Feedback zu Kandidaten und Transparenz über Ihre Anforderungen sind essenziell.
Hybrid-Modell als dritte Option
Viele unserer Kunden nutzen einen Hybrid-Ansatz:
- Inhouse: Standard-Positionen, wiederkehrende Rollen
- Kooku: Schwierige Besetzungen, Nischen-Expertise, Kapazitäts-Spitzen
Das gibt Ihnen Flexibilität ohne langfristige Fixkosten.
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Fazit: Active Sourcing ist ein Handwerk
Active Sourcing funktioniert – wenn man es richtig macht. Die 7 Methoden, die wir in diesem Artikel besprochen haben, sind das Ergebnis von über 200 erfolgreichen Projekten:
- Iterative Keyword-Strategie: Von spezifisch zu breit, systematisch testen
- AIDA-Ansprache: Kurz, personalisiert, kandidaten-zentriert
- Multi-Channel-Ansatz: LinkedIn + XING + Indeed + Spezialplattformen
- OnePager & Videos: Visuelle Differenzierung für höhere Rückmeldequoten
- AI-gestützte Effizienz: 40-70 % Zeitersparnis bei Recherche und Strukturierung
- Strategisches Follow-up: 2-3 Nachrichten-System mit Kanal-Wechsel
- KPI-getriebenes Tracking: Messen, analysieren, optimieren
Die unbequeme Wahrheit: Active Sourcing erfordert Zeit, Geduld und Systematik. Es ist kein Quick Fix für schlechte Employer Brands oder unrealistische Anforderungen.
Die gute Nachricht: Mit den richtigen Methoden und realistischen Erwartungen erreichen Sie Antwort-Raten von 25-40 %, besetzen Positionen in 6-12 Wochen und sparen sich teure Headhunter-Provisionen.
Nächste Schritte
1. Kostenlose Active Sourcing Masterclass herunterladen → Active Sourcing Masterclass
2. Entdecke weitere Ressourcen zum Active Sourcing → Zu unseren Ressourcen
3. Active Sourcing Unterstützung anfragen → Active Sourcing mit Kooku
Über Kooku Recruiting
Dieser Artikel wurde erstellt von Kooku Recruiting, Ihrem Partner für datengetriebenes, KI-gestütztes und rechtskonformes Recruiting. Mit über 10 Jahren Erfahrung und mehr als 200 begleiteten Kunden unterstützen wir Unternehmen dabei, ihre HR-Prozesse zu optimieren und zukunftssicher aufzustellen.
Effizientes Recruiting mit Ergebnis.
Active Sourcing bei Kooku
Wir finden die passenden Kandidaten für Ihre offenen Positionen.
Mit einem klaren Prozess, passenden Suchstrategien und messbaren Kennzahlen erhöhen wir die Rückmeldequote und verkürzen die Zeit bis zur Besetzung. Für jede Position entwickeln wir eine individuelle Sourcing-Strategie, abgestimmt auf Ihren Markt und Ihr Recruiting-Ziel.
Active Sourcing von Kooku. Effizient. Persönlich. Erfolgreich.
Hier klicken für mehr Infos und KontaktmöglichkeitenFAQ: Häufige Fragen zu Active Sourcing
Wie lange dauert Active Sourcing durchschnittlich?
Von Projektstart bis Vertragsunterschrift dauert es typischerweise 6-12 Wochen. Die größten Variablen sind der Kunden-Interview-Prozess und die Entscheidungsgeschwindigkeit.
Was ist eine realistische Antwortrate?
25-40 % sind realistisch, abhängig von Position, Markt und Ansprache-Qualität. Top-Performer erreichen 40-50 %. Unter 20 % sollten Sie Ihre Strategie überdenken.
Wie viele Ansprachen braucht es für eine Besetzung?
Durchschnittlich 100-300 Ansprachen, abhängig von der Position. Führungskräfte brauchen weniger (50-150), dafür höheren Aufwand pro Kandidat.
Welche Tools sind für Active Sourcing notwendig?
LinkedIn Recruiter oder XING TalentManager sind Standard. Zusätzlich: CRM für Tracking, ChatGPT/Co-Pilot für Recherche, und idealerweise spezialisierte Plattformen je nach Branche.
Lohnt sich Active Sourcing für Entry-Level-Positionen?
Nur bedingt. Bei großem Bewerbermarkt sind klassische Stellenanzeigen meist effizienter. Active Sourcing macht bei Entry-Level nur Sinn, wenn sehr spezifische Skills gefragt sind.
Wie unterscheidet sich Active Sourcing von Headhunting?
Active Sourcing ist die Methode (proaktive Kandidatenansprache), Headhunting ist ein Service-Modell (meist erfolgsbasiert mit 25-30 % Provision). Wir nutzen Active Sourcing mit transparenten Abrechnungsmodellen.
Was kostet professionelles Active Sourcing?
Die Kosten variieren je nach Positionsseniorität, Komplexität und Aufwand. Wir arbeiten mit transparenten Abrechnungsmodellen – sprechen Sie uns gerne für ein individuelles Angebot an.
Kann ich Active Sourcing mit AI vollständig automatisieren?
Nein. AI hilft bei Recherche, Keyword-Identifikation und Struktur-Erstellung (40-70 % Zeitersparnis). Personalisierung und Kandidatenkommunikation müssen menschlich bleiben.
Wie verbessere ich meine Rückmeldequote?
Drei Hebel: (1) Bessere Personalisierung der Ansprache, (2) AIDA-Formel nutzen, (3) OnePager/Videos einsetzen. Auch der richtige Kanal und Timing spielen eine Rolle.
Wann sollte ich Active Sourcing outsourcen?
Wenn Sie weniger als 10 spezialisierte Positionen pro Jahr besetzen, kein dediziertes Sourcing-Team haben, oder bei schwer zu besetzenden Nischen-Positionen. Auch bei Kapazitäts-Spitzen macht Outsourcing Sinn.




