Seit dem 2. Februar 2025 sind Unternehmen in der EU verpflichtet, ihre Mitarbeitenden im Umgang mit KI-Systemen zu schulen. Diese Verpflichtung ergibt sich aus Artikel 4 der EU-Verordnung über Künstliche Intelligenz (KI-VO), dem sogenannten AI Act. Die Regelung betrifft nahezu jedes Unternehmen, das KI-Tools einsetzt – von ChatGPT im Marketing bis zu automatisierten Bewerbermanagementsystemen im HR-Bereich.
Doch was bedeutet diese Schulungspflicht konkret? Welche Unternehmen sind betroffen? Und wie lässt sich die Anforderung praktisch und rechtssicher umsetzen? Dieser Artikel liefert Ihnen einen faktenbasierten Überblick ohne Panikmache – mit konkreten Handlungsempfehlungen für HR-Verantwortliche und Compliance-Beauftragte.
Was ist die AI Act Schulungspflicht nach Artikel 4?
Die EU-Verordnung über Künstliche Intelligenz (Verordnung (EU) 2024/1689) ist seit August 2024 in Kraft. Artikel 4 der Verordnung regelt die sogenannte KI-Kompetenzpflicht und verpflichtet Anbieter und Betreiber von KI-Systemen, sicherzustellen, dass „ihr Personal und andere Personen, die in ihrem Auftrag mit dem Betrieb und der Nutzung von KI-Systemen befasst sind, über ein ausreichendes Maß an KI-Kompetenz verfügen.“
Was ist KI-Kompetenz?
Laut Artikel 3 Nr. 56 der KI-VO umfasst KI-Kompetenz:
- Fähigkeiten und Kenntnisse, um KI-Systeme sachkundig einzusetzen
- Verständnis für Chancen und Risiken von KI
- Bewusstsein für mögliche Schäden, die durch KI verursacht werden können
Die Schulung soll dabei die technischen Kenntnisse, Erfahrung, Ausbildung und den spezifischen Einsatzkontext der Mitarbeitenden berücksichtigen.
Quelle: EU AI Act, Artikel 4 und 3(56)
Wer ist von der KI-Schulungspflicht betroffen?
Die Schulungspflicht gilt seit dem 2. Februar 2025 und betrifft grundsätzlich alle Unternehmen, die KI-Systeme einsetzen oder entwickeln – unabhängig von Größe oder Branche.
Betroffen sind:
Anbieter: Unternehmen, die KI-Systeme entwickeln und unter eigenem Namen in Betrieb nehmen oder auf den Markt bringen.
Betreiber: Organisationen, die KI-Systeme eigenverantwortlich einsetzen, ohne sie selbst entwickelt zu haben.
Praktische Beispiele:
- Ein Unternehmen, das ChatGPT, Claude oder Gemini für Kundenkommunikation nutzt
- HR-Abteilungen, die CV-Parser oder Matching-Algorithmen im Recruiting einsetzen
- Marketing-Teams, die KI-gestützte Content-Tools verwenden
- Finanzabteilungen mit automatisierten Risikoanalysen
Wichtig: Schon die Nutzung gängiger KI-Tools wie Microsoft Copilot oder ChatGPT im betrieblichen Kontext fällt unter die Verordnung.
Quellen: IHK München zum AI Act, Haufe: Arbeitgeberpflicht KI-Kompetenz
Welche Konsequenzen drohen bei Nicht-Einhaltung?
Hier ist Klarheit wichtig: Ein Verstoß gegen die Schulungspflicht nach Artikel 4 ist derzeit nicht direkt mit Bußgeldern belegt. Artikel 99 der KI-VO, der die Sanktionen regelt, nennt keine direkten Strafen für die Nicht-Erfüllung der Schulungspflicht.
Was droht stattdessen?
Haftungsrisiken: Sollte durch fehlerhafte KI-Nutzung ein Schaden entstehen, könnte dies als Verstoß gegen die allgemeine Sorgfaltspflicht des Arbeitgebers gewertet werden – besonders, wenn keine angemessene Schulung nachgewiesen werden kann.
Mittelbare Sanktionierung: Bei Nicht-Kooperation mit Aufsichtsbehörden oder fehlenden Nachweisen könnten indirekte Konsequenzen folgen (Art. 99 Abs. 5 KI-VO).
Reputationsschäden: Unternehmen, die ihre Compliance-Pflichten nicht erfüllen, riskieren Vertrauensverlust bei Kunden und Geschäftspartnern.
Wettbewerbsnachteile: Besonders in öffentlichen Ausschreibungen kann fehlende Compliance zum Ausschluss führen.
Wichtige Einordnung
Die Schulungspflicht ist als Best-Practice-Anforderung formuliert („nach besten Kräften“). Die EU-Kommission bestätigte am 20. Februar 2025, dass keine Zertifizierungspflicht besteht. Empfohlen wird jedoch die Dokumentation von Zeitpunkt und Teilnehmenden der Schulungen für Haftungsfälle.
Quellen: Härting Rechtsanwälte: KI-Verordnung Mitarbeiterschulung, IHK München: AI Act Webinar-Info
Wie können Unternehmen die Schulungspflicht erfüllen?
Die KI-VO gibt keine konkreten Schulungsinhalte oder -formate vor. Unternehmen haben damit Gestaltungsspielraum bei der Umsetzung. Empfohlen wird ein strukturiertes Vorgehen:
5-Schritte-Ansatz zur Umsetzung
Schritt 1: KI-Inventar erstellen Erfassen Sie alle im Unternehmen eingesetzten KI-Systeme systematisch:
- Welche Tools werden genutzt? (ChatGPT, Copilot, Recruiting-Software etc.)
- In welchen Abteilungen?
- Für welche Zwecke?
- Mit welcher Risikostufe?
→ Kostenlose EU AI Act Checkliste für Recruiting downloaden
Schritt 2: Bedarfsanalyse durchführen Identifizieren Sie, welche Mitarbeitenden geschult werden müssen und welchen Kenntnisstand sie haben:
- Wer arbeitet direkt mit KI-Systemen?
- Welche Vorkenntnisse existieren?
- Welche Risiken bestehen im jeweiligen Einsatzbereich?
Schritt 3: Schulungskonzept entwickeln Definieren Sie passende Schulungsformate je nach Zielgruppe:
- Basisschulungen für alle Mitarbeitenden mit KI-Kontakt
- Fachspezifische Trainings für intensive KI-Nutzer (z.B. HR, Marketing)
- Vertiefungsschulungen für Hochrisiko-Bereiche
Schritt 4: Schulung durchführen & dokumentieren
- Wählen Sie ein geeignetes Schulungsformat (intern, extern, online, Präsenz)
- Dokumentieren Sie Teilnahme, Inhalte und Zeitpunkt
- Erstellen Sie optional Teilnahmezertifikate als Nachweis
Schritt 5: Kontinuierliche Aktualisierung KI entwickelt sich schnell. Planen Sie regelmäßige Auffrischungen ein und passen Sie Schulungsinhalte an neue Entwicklungen an.
Quelle: IHK Köln: KI-Kompetenzpflicht
Welche Inhalte sollte eine AI Act Schulung abdecken?
Eine fundierte KI-Grundlagenschulung sollte folgende Themenbereiche umfassen:
Modul 1: KI-Grundlagen
- Was ist Künstliche Intelligenz?
- Wie funktionieren gängige KI-Systeme (LLMs, ML)?
- Unterschied zwischen verschiedenen KI-Typen
- Typische Anwendungsfälle im Unternehmenskontext
Modul 2: Der EU AI Act
- Aufbau und Zielsetzung der Verordnung
- Risikoklassifizierung (minimal, begrenzt, hoch, inakzeptabel)
- Verbotene KI-Praktiken nach Artikel 5
- Pflichten für Anbieter und Betreiber
- Hochrisiko-KI-Systeme (z.B. im Recruiting)
Modul 3: Rechtliche Rahmenbedingungen
- Datenschutz (DSGVO) im Zusammenhang mit KI
- Urheberrecht und KI-generierte Inhalte
- Transparenzpflichten
- Haftungsfragen
Modul 4: Risiken und Limits von KI
- Bias und Diskriminierung
- Halluzinationen und Unzuverlässigkeit
- Datenschutzrisiken
- Ethische Fragen
Modul 5: Praktischer Einsatz
- Sichere Nutzung von KI-Tools
- Prompting-Grundlagen
- Qualitätskontrolle von KI-Outputs
- Umgang mit sensiblen Daten
Quelle: GVW Rechtsanwälte: KI-Schulung Inhalte
Schulungsoptionen im Überblick
Unternehmen haben verschiedene Möglichkeiten, die Schulungspflicht zu erfüllen:
Option 1: Interne Schulungen
Vorteile: Individuell anpassbar, günstiger bei großen Teams
Nachteile: Hoher Vorbereitungsaufwand, keine externe Expertise, kein standardisiertes Zertifikat
Option 2: IHK- und Kammer-Schulungen
Vorteile: Etablierte Anbieter, regionale Verfügbarkeit
Nachteile: Oft teurer (400-800 EUR), Terminabhängigkeit Beispiele: IHK Köln, IHK München, IHK Rhein-Neckar
Option 3: Universitäre und Forschungseinrichtungen
Vorteile: Hohe fachliche Tiefe, wissenschaftlich fundiert
Nachteile: Meist teurer (500-2000 EUR), längere Kursdauer Beispiele: Fraunhofer-Institut, ZHAW
Option 4: Spezialisierte Schulungsanbieter
Vorteile: Flexibilität, Online-Formate, oft mit Zertifikat
Nachteile: Qualität variiert stark, Preise sehr unterschiedlich (99-1950 EUR)
Option 5: Rechtlich geprüfte Online-Schulungen
Vorteile: Skalierbar, zeitlich flexibel, rechtskonform, Zertifikat als Nachweis
Nachteile: Weniger Interaktion als Präsenzformate
Beispiel: Deutsches Institut für Künstliche Intelligenz (DIIFKI)
Die DIIF-KI AI Act Schulung als geprüfte Option
Das Deutsche Institut für Künstliche Intelligenz bietet eine vom Fachanwalt für IT-Recht Dr. Arno Malcher geprüfte Online-Schulung an, die speziell auf die Anforderungen des Artikel 4 KI-VO zugeschnitten ist.
Leistungsumfang
4 Module, 35 Lektionen:
- KI-Grundlagen (verständlich erklärt für Nicht-Techniker)
- EU AI Act im Detail (rechtliche Anforderungen)
- Übersicht KI-Tools (praktische Anwendungen)
- Rechte & Ethik (DSGVO, Urheberrecht, ethische Aspekte)
Besonderheiten:
- Multimedial: Vorlesefunktion, Videos, interaktive Übungen
- Praxisbezogen: Beispiele aus dem Unternehmensalltag
- Flexibel: Selbstbestimmtes Lerntempo
- Rechtssicher: Vom Fachanwalt für IT-Recht akkreditiert
- Zertifikat: Als Kompetenznachweis nach Abschluss
Preisgestaltung
- Einzellizenzen / Kleinstunternehmen: 299 EUR pro Person
- KMU (20-50 Lizenzen): 229 EUR pro Person
- Enterprise: Auf Anfrage
- 10% Rabatt mit dem Code KOOKU10 auf alle gebuchten Kurse
Rechtliche Bestätigung durch Dr. Arno Malcher: „Der KI-Grundlagenkurs des deutschen Instituts für Künstliche Intelligenz erfüllt die Compliance-Anforderungen der KI-VO hinsichtlich der Vermittlung von KI-Kompetenz und sensibilisiert Ihre Mitarbeiter für rechtliche und kommerzielle Risiken beim Einsatz von KI.“
→ Weitere Informationen zur DIIF-KI-Schulung
(Mit dem Code KOOKU10 erhalten Sie 10% auf alle gebuchten Kurse, sollten Sie sich für diesen Kurs entscheiden.)
Besonderheit: Hochrisiko-KI im Recruiting
Für HR-Abteilungen ist besonders relevant: KI-Systeme im Recruiting gelten laut AI Act als Hochrisiko-KI (Anhang III der Verordnung). Das betrifft:
- CV-Parser mit automatisierter Vorauswahl
- Matching-Algorithmen für Kandidaten
- Video-Interview-Auswertungssysteme
- Automatisierte Scorings oder Rankings
Zusätzliche Pflichten für Hochrisiko-KI im Recruiting
- CE-Konformitätsnachweis des Tool-Anbieters prüfen
- Transparenzpflicht: Bewerber müssen über KI-Einsatz informiert werden
- Menschliche Aufsicht: Finale Entscheidungen müssen von Menschen getroffen werden
- Bias-Testing: Trainingsdaten auf Diskriminierung prüfen
- Dokumentation: Ergebnisse mindestens 5 Jahre speichern
- Incident-Management: Schwere Vorfälle binnen 15 Tagen melden
→ Zum Download: Kostenlose 14-Punkte-Checkliste: EU AI Act im Recruiting
Quelle: EU AI Act, Anhang III; Kooku: AI Act im Recruiting
Praktische Checkliste: So setzen Sie die Schulungspflicht um
✅ Phase 1: Analyse (Woche 1-2)
- [ ] Alle genutzten KI-Systeme inventarisieren
- [ ] Betroffene Mitarbeitende identifizieren
- [ ] Risikoklassen der eingesetzten Systeme bestimmen
- [ ] Aktuellen Wissensstand ermitteln
✅ Phase 2: Planung (Woche 2-3)
- [ ] Schulungsbedarf pro Zielgruppe definieren
- [ ] Schulungsformat auswählen (intern/extern, online/präsenz)
- [ ] Budget und Zeitrahmen festlegen
- [ ] Verantwortlichkeiten klären
✅ Phase 3: Umsetzung (Woche 4-8)
- [ ] Schulungsanbieter beauftragen oder interne Schulung vorbereiten
- [ ] Mitarbeitende einladen und terminieren
- [ ] Schulungen durchführen
- [ ] Teilnahme dokumentieren
✅ Phase 4: Dokumentation (fortlaufend)
- [ ] Teilnahmezertifikate ausstellen
- [ ] Schulungsunterlagen archivieren
- [ ] Dokumentation für Compliance-Nachweis ablegen
- [ ] KI-Richtlinie im Unternehmen implementieren
✅ Phase 5: Kontinuität (halbjährlich/jährlich)
- [ ] Auffrischungsschulungen planen
- [ ] Neue Mitarbeitende schulen
- [ ] Schulungsinhalte aktualisieren
- [ ] Wirksamkeit evaluieren
Unterstützung bei der Umsetzung
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Fazit: Pragmatisch und rechtssicher handeln
Die AI Act Schulungspflicht ist seit Februar 2025 Realität – aber kein Grund zur Panik. Die Verordnung ist bewusst flexibel gestaltet und gibt Unternehmen Gestaltungsspielraum bei der Umsetzung.
Wichtige Kernpunkte:
✅ Betroffenheit klären: Inventarisieren Sie Ihre KI-Tools und identifizieren Sie betroffene Mitarbeitende.
✅ Angemessen schulen: Wählen Sie Schulungsformate, die zu Ihrer Organisation passen – intern oder extern.
✅ Dokumentieren: Halten Sie Schulungen nachweisbar fest, um Haftungsrisiken zu minimieren.
✅ Kontinuität sichern: Planen Sie regelmäßige Aktualisierungen ein.
✅ Rechtssicherheit: Bei Hochrisiko-KI (z.B. Recruiting) sollten Schulungen rechtlich fundiert sein.
Die Schulungspflicht ist mehr als eine Compliance-Anforderung – sie ist eine Chance, Ihre Mitarbeitenden fit für die KI-Zukunft zu machen und gleichzeitig Risiken zu minimieren.
Nächste Schritte
1. Kostenlose Checkliste herunterladen → EU AI Act Checkliste für Recruiting (14 Punkte + RACI-Matrix)
2. Schulung durchführen → DIIF-KI KI-Grundlagenkurs (vom Fachanwalt akkreditiert)
3. Beratung anfragen → Kooku Consulting: AI Act-Compliance im HR-Bereich
Über Kooku Recruiting
Dieser Artikel wurde erstellt von Kooku Recruiting, Ihrem Partner für datengetriebenes, KI-gestütztes und rechtskonformes Recruiting. Mit über 10 Jahren Erfahrung und mehr als 200 begleiteten Kunden unterstützen wir Unternehmen dabei, ihre HR-Prozesse zu optimieren und zukunftssicher aufzustellen.
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Hier klicken für mehr Infos und KontaktmöglichkeitenFAQ: Häufige Fragen zur AI Act Schulungspflicht
Müssen wirklich alle Mitarbeiter geschult werden?
Nein. Die Schulungspflicht betrifft nur Mitarbeitende, die "mit dem Betrieb und der Nutzung von KI-Systemen befasst sind". Wenn ein Mitarbeiter keine KI-Tools nutzt, besteht keine Schulungspflicht für diese Person.
Reicht eine einmalige Schulung aus?
Die Verordnung schreibt keine regelmäßigen Wiederholungen vor. Da sich KI jedoch schnell weiterentwickelt und sich rechtliche Rahmenbedingungen ändern, werden Auffrischungsschulungen empfohlen – etwa jährlich oder bei wesentlichen Änderungen.
Gibt es eine Zertifizierungspflicht?
Die EU-Kommission stellte am 20. Februar 2025 klar, dass keine verpflichtende Zertifizierung vorgeschrieben ist. Empfohlen wird jedoch die Dokumentation der Schulungen, um im Fall von Haftungsfragen nachweisen zu können, dass die Sorgfaltspflicht erfüllt wurde. Auf der sicheren Seite sind sie mit einer nachweisbaren Schulung, die auch ein Zertifikat für den Mitarbeiter enthält.
Welche Strafen drohen bei fehlender Schulung?
Ein Verstoß gegen Artikel 4 ist nicht direkt mit Bußgeldern belegt. Allerdings können Haftungsrisiken entstehen, wenn durch unsachgemäßen KI-Einsatz Schäden entstehen und keine angemessene Schulung nachgewiesen werden kann.
Muss ich externe Schulungsanbieter beauftragen?
Nein. Unternehmen können auch interne Schulungen durchführen. Externe Anbieter bieten jedoch den orteil standardisierter Inhalte, rechtlicher Expertise und dokumentierter Nachweise durch Zertifikate.
Gilt die Schulungspflicht auch für kleine Unternehmen?
Ja. Die Schulungspflicht gilt unabhängig von der Unternehmensgröße für alle Anbieter und Betreiber von KI-Systemen. Auch Soloselbstständige, die KI-Tools gewerblich nutzen, sind formal betroffen.
Was ist mit Tools wie ChatGPT oder Copilot?
Ja, auch die geschäftliche Nutzung dieser Tools fällt unter die KI-VO. Mitarbeitende, die solche Systeme im Arbeitskontext nutzen, sollten über grundlegende KI-Kompetenz verfügen.
Wie dokumentiere ich Schulungen rechtssicher?
Empfohlen wird:
- Datum und Dauer der Schulung
- Liste der Teilnehmenden
- Schulungsinhalte/Curriculum
- Trainer/Anbieter
- Optional: Teilnahmezertifikate
- Aufbewahrung für mindestens 5 Jahre
Was ist mit Mitarbeitern im Homeoffice oder remote?
Für remote arbeitende Mitarbeitende eignen sich besonders Online-Schulungen, die zeitlich flexibel absolviert werden können. Die Schulungspflicht gilt unabhängig vom Arbeitsort.
Benötigen auch Führungskräfte eine Schulung?
Ja, insbesondere dann, wenn sie KI-Systeme nutzen oder über deren Einsatz entscheiden. Für Führungskräfte kann zudem eine erweiterte Schulung zu Governance, Risikomanagement und Compliance sinnvoll sein.
Quellen und weiterführende Links:
- EU AI Act (Verordnung (EU) 2024/1689)
- IHK München: AI Act Übersicht
- Haufe: Arbeitgeberpflicht KI-Kompetenz
- Härting Rechtsanwälte: KI-Verordnung Schulungspflicht
- Deutsches Institut für Künstliche Intelligenz
Letzte Aktualisierung: Oktober 2025 | Haftungsausschluss: Dieser Artikel dient der Information und stellt keine Rechtsberatung dar. Für verbindliche rechtliche Einschätzungen konsultieren Sie bitte einen Fachanwalt.




