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Vor lauter technisch anmutenden Begriffen wie Active Sourcing, Key Performance Indicators oder Data Driven Recruiting ist es wichtig, nie aus den Augen zu verlieren, worum es im Kern des Recruitings geht: um Menschen. Die Candidate Journey (Deutsch: Bewerberreise) hilft, den Fokus wieder auf die Menschen hinter dem Bewerbungsprozess zu lenken.
Durch eine authentische Gestaltung der Candidate Journey gelingt es Unternehmen, eine Verbindung auf menschlicher Ebene zu ihren Wunschkandidaten herzustellen. So zeigen Sie, dass es Ihnen nicht darum geht, einfach nur eine offene Stelle zu besetzen, sondern vielmehr darum, eine langfristige Beziehung aufzubauen, die auf Vertrauen, Wertschätzung und gegenseitigem Respekt basiert.
Definition: Was ist die Candidate Journey?
Die Candidate Journey ist der Prozess, den ein Bewerber oder eine Bewerberin durchläuft, wenn er oder sie sich für eine Stelle in einem Unternehmen interessiert, bewirbt und schließlich eingestellt wird. Diese Reise besteht aus einer Reihe von Phasen, die den gesamten Bewerbungsprozess abdecken und einen direkten Einfluss auf die Erfahrung des Bewerbers haben. Die Erfahrungen, die der Bewerber oder die Bewerberin auf diesem Weg macht, werden als Candidate Experience bezeichnet.
Das Herzstück einer positiven Bewerber-Experience: Sie muss sich authentisch anfühlen. Jeder einzelne Touchpoint mit deinem Unternehmen hat eine emotionale Wirkung. Darum ist es wichtig, dass Bewerberinnen und Bewerber in jedem Schritt einen ehrlichen Einblick in die Unternehmenskultur erhalten. Zudem sollte jeder Dialog, jede Interaktion das Gefühl von Respekt und Wertschätzung vermitteln, denn das legt letztendlich das Fundament für eine lang anhaltende Bindung zwischen Bewerbenden und deiner Marke. Transparente Kommunikation und ein empathisches Eingehen auf die Bedürfnisse der Talente tragen maßgeblich dazu bei, eine positive Bewerbererfahrung zu gewährleisten.
Die 6 Phasen der Candidate Journey
Die Candidate Journey lässt sich in sechs Phasen gliedern, die den gesamten Prozess von der ersten Interaktion bis zur Einstellung abdecken.
- Interesse
- Informationsbeschaffung
- Bewerbung
- Vorstellungsgespräch
- Entscheidungsfindung
- Einstellung
Phase 1: Interesse
In dieser ersten Phase geht es darum, das Interesse möglicher Bewerberinnen oder Bewerber an deinem Unternehmen zu wecken. Das kann über verschiedene Kanäle erfolgen, sei es durch Stellenanzeigen auf Jobportalen, Posts und Direktansprache in den sozialen Medien oder über deine Website. Das Ziel ist es, die Aufmerksamkeit potenzieller Bewerber zu erregen und ihr Interesse an einer möglichen Anstellung im Unternehmen zu wecken.
Ein starkes Employer Branding ist dabei besonders wichtig, um Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufzubauen. Eine klare und authentische Darstellung der Unternehmenskultur sowie der gebotenen Möglichkeiten und Benefits sind hierbei entscheidend. Dabei sollten die Botschaften konsistent und ansprechend über alle Kommunikationskanäle hinweg vermittelt werden. Je attraktiver dein Unternehmen erscheint und je besser du seine Werte und Visionen kommunizierst, desto eher werden potenzielle Bewerberinnen und Bewerber dazu motiviert, sich näher mit den Karrieremöglichkeiten in deinem Unternehmen zu beschäftigen.
Tipp: Achte darauf, dass deine Stellenanzeigen und deine Karriereseite Emotionen wecken und eine niedrige Hemmschwelle haben. Auf unserem Blog findest du Tipps, wie du eine überzeugende Stellenanzeige schreibst, was du beim Social Recruiting beachten solltest und welche Active Sourcing Methoden du einsetzen kannst.
Phase 2: Informationsbeschaffung
Geschafft! Du hast bei einer Kandidatin einen Funken Neugierde entfacht. Jetzt beginnt sie damit, sich tiefgehend über dein Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle zu informieren. Sie recherchiert auf der Unternehmenswebsite, liest Erfahrungsberichte auf Bewertungsplattformen und sucht vielleicht sogar Kontakt zu aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitenden. Bewerberinnen und Bewerber möchten in diesem Schritt der Candidate Journey mehr über die Unternehmenskultur, die Arbeitsbedingungen und die Karrieremöglichkeiten erfahren, um eine fundierte Entscheidung über eine mögliche Bewerbung zu treffen.
Tipp: Pflege deine Website und sorge dafür, dass sie einen positiven ersten Eindruck hinterlässt. Sympathische Teamfotos und Videos helfen dabei, den Bewerberinnen und Bewerbern ein authentisches Bild von der Arbeitsatmosphäre zu vermitteln.
Phase 3: Bewerbung
Nachdem die potenzielle Bewerberin ausreichend Informationen gesammelt hat, macht sie sich an die Bewerbung. Das kann über verschiedene Kanäle erfolgen: Kandidaten können beispielsweise ein Online-Bewerbungsformular auf der Unternehmenswebsite ausfüllen, Bewerbungsunterlagen per E-Mail schicken oder Dokumente über eine Jobplattform hochladen.
Tipp: Stelle sicher, dass der Bewerbungsprozess eine möglichst niedrige Hemmschwelle hat und benutzerfreundlich ist. Reduziere unnötige Schritte auf ein Minimum. Denke daran, dass jeder zusätzliche Klick oder jedes unnötige Formularfeld die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten den Prozess vorzeitig abbrechen. Ein schnelles Feedback über den Eingang der Bewerbung hilft außerdem, das Interesse aufrechtzuerhalten.
Phase 4: Vorstellungsgespräch
Nach Sichtung der Bewerbungen werden potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Hier ist es vor allem wichtig, dass du den Flow des Gesprächs sicherstellst, indem du dich gründlich auf das Treffen vorbereitest und eine offene, wertschätzende Atmosphäre schaffst, in der sich die Bewerberinnen und Bewerber wohlfühlen und ihr volles Potenzial zeigen können.
Tipp: Stelle sicher, dass du während des Vorstellungsgesprächs aktiv zuhörst und auf die Bedürfnisse der Kandidatinnen und Kandidaten eingehst. Aufrichtiges Interesse zeigst du auch, wenn du dir nach dem Gespräch Feedback einholst. Selbst im Falle einer Absage ist eine wertschätzende und transparente Kommunikation essenziell, um die Tür für eine mögliche zukünftige Bewerbung offen zu halten.
Phase 5: Entscheidungsfindung
Nach einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch solltest du deine Wunschkandidatin oder deinen Wunschkandidaten nicht unnötig lange auf eine Rückmeldung warten lassen. Verzögerungen können frustrierend sein und die Personen könnten sich bereits in anderen Auswahlprozessen befinden, in welchen sie schnelleres Feedback erhalten.
Im Anschluss steht die Entscheidung der Kandidatin/des Kandidaten an, ob sie/er das Stellenangebot annimmt oder nicht. Dabei werden verschiedene Faktoren wie Arbeitsbedingungen, Gehalt, Arbeitsatmosphäre und Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen berücksichtigt. Aber auch die Emotionen, die die Candidate Experience bis hierhin geweckt haben, spielen eine entscheidende Rolle.
Tipp: Biete potenziellen Kandidaten und Kandidatinnen die Möglichkeit, offene Fragen zu klären und weitere Informationen über das Unternehmen zu erhalten. Ein persönlicher Ansprechpartner, der für Rückfragen zur Verfügung steht, kann das Vertrauen in dein Unternehmen stärken.
Phase 6: Einstellung
Im letzten Schritt der Candidate Journey wird die Kandidatin oder der Kandidat offiziell Teil deines Teams. Zu diesem letzten Schritt gehören u. a. die Unterzeichnung des Arbeitsvertrags und die Klärung administrativer Angelegenheiten.
Tipp: Gestalte den Einstellungsprozess so reibungslos und effizient wie möglich. Halte den neuen Mitarbeiter/die neue Mitarbeiterin über den Stand des Prozesses auf dem Laufenden und bereite eine herzliche und informative Begrüßung für den ersten Arbeitstag vor.
Candidate Journey Map
Eine Candidate Journey Map visualisiert die Bewerberreise in grafischer Form. Durch das Candidate Journey Mapping kannst du die verschiedenen Phasen deiner Bewerberreise anschaulich darstellen und grafisch hervorheben, an welchen Kontaktpunkten noch Verbesserungspotenzial besteht.
Wenn zum Beispiel viele Bewerbende den Bewerbungsprozess vorzeitig abbrechen und ihre Bewerbung nicht abschicken, solltest du analysieren, an welchem Punkt im Prozess diese Abbrüche auftreten. Vielleicht liegt es an einer zu komplexen Bewerbungsplattform, unklaren Anweisungen oder einem langwierigen Ausfüllprozess. Indem du diese Hindernisse identifizierst, kannst du gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Candidate Experience zu verbessern und die Abbruchrate zu verringern.
Candidate Experience Management mit Kooku
Mit einem guten Candidate Experience Management sicherst du die Qualität der Candidate Journey in deinem Unternehmen. Wir bei Kooku helfen dir zuverlässig, jeden Schritt zu optimieren und ein positives Bewerbererlebnis zu gewährleisten.
Durch die Implementierung benutzerfreundlicher Bewerbungsplattformen, klare Kommunikation und effiziente Prozesse unterstützen wir dich dabei, das Engagement der Bewerber zu steigern und talentierte Kandidaten und Kandidatinnen erfolgreich für dein Unternehmen zu gewinnen. Lass uns das Beste aus jeder Candidate Journey herausholen.