Active Sourcing: Bedeutung, Beispiele und die besten Methoden für eine schnelle Stellenbesetzung

Inhalt

Mal ehrlich: Die Zeiten, in denen die perfekten Kandidatinnen und Kandidaten für deine ausgeschriebenen Stellen Schlange standen, sind vorbei, oder? Vielmehr müssen Unternehmen heute proaktiv nach passenden Talenten suchen – und das nennt sich Active Sourcing. Doch was bedeutet Active Sourcing für dein Unternehmen konkret, welche Strategien sind besonders vielversprechend und lohnt es sich, Dienstleister mit dieser Aufgabe zu beauftragen? Ein kompakter Überblick.

Was ist Active Sourcing? Bedeutung und Definition

Active Sourcing (dt. “aktive Beschaffung”) ist eine bedeutende Methode, wenn es darum geht, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen. Statt darauf zu warten, dass die perfekten Bewerberinnen und Bewerber anklopfen (“passive Sourcing”, z. B. durch Schalten von Stellenanzeigen), begeben sich proaktive Recruiter und Recruiterinnen selbst auf die Suche nach passenden Kandidaten. 

Für Active Sourcing werden beispielsweise Karriere-Plattformen wie LinkedIn oder Xing genutzt, um dort passende Profile zu finden und sie per Nachricht zu kontaktieren (“Profile Mining”). Das Ziel beim Active Sourcing ist also, geeignete Kandidaten und Kandidatinnen für die freien Positionen zu identifizieren, zu begeistern und schließlich die offenen Stellen erfolgreich zu besetzen.


Wann ist Active Sourcing sinnvoll?    

Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen ohne etablierte Employer Brand ist Active Sourcing eine sinnvolle Strategie, da hier der Mangel an qualifizierten Bewerbern oft besonders ausgeprägt ist. Trotzdem kann Active Sourcing in jedem Unternehmen genutzt werden, solange diese für neuartige Wege der Rekrutierung offen sind. Active Sourcing kann in jeder Branche funktionieren, solange du dich deiner Zielgruppe anpasst.


Welche Active Sourcing Methoden gibt es?

Es gibt verschiedene Active Sourcing Methoden. Wir stellen dir hier vier beliebte Varianten vor:

  1. Talent Pool: Ein Talent Pool ist ein vordefinierter Kreis von Kandidatinnen und Kandidaten, die z. B. in früheren Bewerbungen oder auf Netzwerkevents bereits Interesse an deinem Unternehmen gezeigt haben. Dieser Pool ermöglicht es dir, bei Bedarf schnell auf Kandidaten zuzugreifen, die bereits mit deiner Marke vertraut sind. Das kann die Reaktionszeit bei der Stellenbesetzung erheblich verkürzen.
  1. Soziale Netzwerke: Das eben bereits angesprochene „Profile Mining“ auf Plattformen wie LinkedIn und Xing ist eine der mächtigsten Methoden des Active Sourcings. Hier kannst du gezielt nach Profilen suchen, die deinen Anforderungen entsprechen. Durch die Analyse von Profilen erhältst du wertvolle Einblicke in die Qualifikationen und beruflichen Hintergründe potenzieller Kandidaten und kannst individuell Kontakt mit ihnen aufnehmen.
  1. Die CV Database Search: Online-Plattformen und Jobportale wie Indeed, Experteer, Monster oder StepStone bieten oft umfangreiche Datenbanken von Lebensläufen (CVs). Mit einer gezielten Suche in diesen Datenbanken kannst du qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten finden, die aktiv auf Jobsuche oder offen für neue berufliche Chancen sind.
  2. Referral Sourcing: Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die besten Botschafter deines Unternehmens. Das Referral Sourcing nutzt bestehende Mitarbeiter, um potenzielle Kandidaten aus ihrem eigenen Netzwerk zu empfehlen. Diese Kandidaten sind oft qualifiziert und passen gut zur Unternehmenskultur.


Welche Active Sourcing Strategien sind besonders bewährt?

Die Wahl der richtigen Active Sourcing Strategie hängt von deinen Zielen, der Branche und den spezifischen Anforderungen deiner offenen Stellen ab. Jede dieser Methoden erfordert eine strategische Herangehensweise und eine sorgfältige Planung, um die besten Talente erfolgreich anzusprechen und für dein Unternehmen zu gewinnen. 

Unter den verschiedenen Active Sourcing Methoden ist das Profil-Mining auf sozialen Netzwerken aktuell besonders beliebt und hat sich an vielen Stellen als effektiv erwiesen. Hier sind einige Gründe, warum diese Methode oft als die beste angesehen wird:

  • Umfangreiche Daten: Plattformen wie LinkedIn bieten umfangreiche Informationen über berufliche Profile, Qualifikationen und berufliche Hintergründe von Kandidaten. Dies ermöglicht es Active Sourcern, gezielt nach Kandidaten zu suchen, die perfekt zu den offenen Stellen passen.
  • Aktualität: Die Profile auf berufsbezogenen sozialen Netzwerken werden regelmäßig aktualisiert. Dies bedeutet, dass du Zugriff auf aktuelle Informationen über die Kandidaten hast, einschließlich ihrer aktuellen Positionen und beruflichen Interessen.
  • Direkte Kommunikation: Du kannst direkt über die Plattformen mit den Kandidaten in Kontakt treten, was eine schnelle und unkomplizierte Kommunikation ermöglicht. Dies ist besonders wichtig, um das Interesse der Kandidaten zu wecken und den ersten Kontakt herzustellen.
  • Einfache Filterung: Die Such- und Filterfunktionen auf Plattformen wie LinkedIn ermöglichen es dir, deine Suche präzise auf bestimmte Qualifikationen, Erfahrungen und Standorte auszurichten.
  • Sichtbarkeit: Durch das Profil-Mining auf sozialen Netzwerken kannst du dein Unternehmen und deine offenen Stellen einer breiten Zielgruppe präsentieren. Dies erhöht die Sichtbarkeit deiner Angebote und zieht potenzielle Kandidaten an. 

Obwohl Profil-Mining auf sozialen Netzwerken als äußerst effektiv gilt, ist es wichtig zu beachten, dass auch andere Active Sourcing Methoden in bestimmten Situationen sinnvoll sein können. 


Active Sourcing Ablauf: In 6 Schritten zum Erfolg

Schritt 1 – Anforderungsprofil definieren: Im ersten Schritt ist es entscheidend, ein klares Anforderungsprofil festzulegen, darunter erforderliche Qualifikationen, Erfahrungen und Fähigkeiten.

Active Sourcing Matrix Bei Kooku verwenden wir eine Matrix, um zwischen sichtbaren (Hard Facts) und nicht direkt ersichtlichen, aber dennoch wichtigen (Soft Facts) Anforderungen zu unterscheiden. Sowohl bei den Hard Facts als auch bei den Soft Facts wird weiter zwischen Nice-to-Haves und Must-Haves unterschieden. Dieser detaillierte und dennoch übersichtliche Ansatz ermöglicht es uns, die Anforderungen an die gesuchte Position präzise zu definieren und sicherzustellen, dass wir die bestmöglichen Kandidaten identifizieren.

Insbesondere die Hard Facts/Must Haves sind für die Direktsuche in sozialen Netzwerken relevant, denn das sind in der Regel die drei bis fünf Kriterien, die man auf den ersten Blick im Kandidatenprofil erkennen kann. 

Schritt 2 – Active Sourcing Kanäle wählen: Wähle die richtigen Business-Kanäle für die Kandidatensuche, wie LinkedIn oder Xing. Je nach Position können auch andere Plattformen oder Foren in Betracht gezogen werden. Überlege genau: Wo erreichst du die geeigneten Kandidaten am besten? Frage dich:

  • Welche Business-Netzwerke nutzen die potenziellen Kandidaten in meiner Zielgruppe am häufigsten? 
  • Gibt es spezialisierte Foren oder Online-Communities, in denen Fachkräfte in dieser Branche aktiv sind? 
  • Welche Kanäle bieten die besten Möglichkeiten, um eine authentische Beziehung zu den potenziellen Kandidaten aufzubauen und ihr Interesse zu wecken?

Schritt 3 – Geeignete Kandidaten finden: Starte die Suche und nutze deine Vorbereitung, um effizient Kandidaten zu finden. Dabei helfen auch Suchstrings.

Suchstrings sind speziell formulierte Suchanfragen, die dabei helfen, präzise Ergebnisse zu finden. Diese Strings sollten Schlüsselwörter und Kriterien enthalten, die zu den Anforderungen der Stelle passen. Zum Beispiel könntest du nach bestimmten Qualifikationen, Fähigkeiten, Erfahrungen oder Standorten suchen wie “Java Softwareentwickler Berlin”.

 

Schritt 4 – Kandidaten anschreiben: Das Anschreiben ist entscheidend, um das Interesse der Kandidaten zu wecken. Kooku-CEO Mathias Mengel empfiehlt, das Anschreiben direkt in der Nachrichtenfunktion der jeweiligen Businessplattform zu formulieren: “Wenn man ein Anschreiben auf einem weißen Blatt formuliert, wird es meist sehr umfangreich und verkopft. Das ist unpassend. Ein besseres Vorgehen: Direkt auf “Nachricht schreiben” klicken und mit Hilfe der AIDA-Formel eine kurze Nachricht schreiben.”


Ein Anschreiben nach dem AIDA-Prinzip bedeutet:

  • Attention: Mit der Überschrift/dem ersten Satz Aufmerksamkeit erregen.
  • Interest: Warum ist die Stelle für den Kandidaten interessant? Was hat er davon?
  • Desire: Einen Wunsch entfachen, mehr über die offene Stelle erfahren zu wollen – mehr Gehalt, Entwicklungsmöglichkeiten etc.
  • Action: Den Kandidaten dazu bewegen, direkt zu antworten oder auf eine Stellenausschreibung zu klicken.

Mehr findest du in unseren 5 Tipps für ansprechende LinkedIn-Anschreiben.

 

Schritt 5: Textspeicher anlegen

Ist die erste Nachricht verfasst, dient sie nun als Vorlage für ähnliche Kandidaten. Wichtig ist, dass das Anschreiben immer individuell zur Person und ihrer aktuellen Lebenslage passt. Es lohnt sich also, verschiedene Anschreiben zu sammeln, beispielsweise für Kandidaten, die aktiv auf Jobsuche sind und für Kandidaten, die nicht auf der Suche sind. Nach und nach können diese Nachrichten dann gesammelt werden, beispielsweise in einem Tool wie OneNote, Clipboard Master oder Notion. Hier können dann künftig in wenigen Sekunden die passenden Anschreiben gefunden werden.

Der Prozess des Nachrichtenschreibens wird oft unterschätzt. Darum kann die Zusammenarbeit mit professionellen Recruitingagenturen eine relevante Option für eine effektive Recruiting-Strategie sein. Recruitingagenturen verfügen über Expertise, um passende Kandidaten effizient zu identifizieren und individuell anzusprechen. Dies spart nicht nur Zeit, sondern kann auch kosteneffektiver sein und die Erfolgsquote erhöhen.

 

Schritt 6 – Ergebnisse tracken und Prozess optimieren: Um den Überblick zu behalten, die Geschwindigkeit zu erhöhen und Kandidaten gezielt nachfassen zu können, ist es sinnvoll, die Ergebnisse festzuhalten, z. B. in einem Bewerbermanagementsystem (z. B. Workable oder Recruitee, die mit LinkedIn verknüpft sind) oder einfach in einer Tabelle. Wir bei Kooku nutzen hierfür unser eigenes, innovatives Recruiting Dashboard.

Du möchtest mehr Einblicke ins Active Sourcing oder deine Mitarbeiter in diesem Thema weiterbilden? Schau gerne bei unserer Active Sourcing Schulung vorbei! 

 

Active Sourcing Dienstleister

Ein paar geeignete Kandidaten bei LinkedIn raussuchen, ihnen eine nette Nachricht schreiben und schon ist die Stelle besetzt – klingt ja wirklich kinderleicht. Ganz so einfach ist es dann leider doch nicht. Was gerne übersehen wird, ist der Zeitaufwand, der hinter dieser vermeintlich einfachen Aufgabe steckt. Profile durchforsten, überzeugende Nachrichten schreiben, Kontakte pflegen und Bewerbungsunterlagen verwalten – das alles erfordert Zeit und Ressourcen. Hier kommen Active Sourcing Dienstleister ins Spiel. 

„70% der Kandidaten antworten nicht sofort nach der ersten Nachricht. Zum Glück gibt es erprobte Strukturen und Software-Tools, die den Recruiting-Prozess unterstützen können, um A-Profil-Kandidaten nachzuhalten. Knackpunkt: Wenn in der HR-Abteilung keine erfahrenen Recruiting-Experten tätig sind, kann sich der Prozess erheblich in die Länge ziehen. Eine effiziente Alternative bieten Recruiting-Agenturen: In der Regel benötigen wir nur etwa 10-15 Stunden pro Woche, um nachhaltige und zügige Ergebnisse zu erzielen.“ – Mathias Mengel, Gründer & CEO von Kooku

Dienstleister wie Kooku sind auf die Kunst des Active Sourcings spezialisiert und können dir dabei helfen, die besten Talente für deine offenen Stellen zu finden. Sie verfügen über das notwendige Know-how, um gezielt nach den besten Kandidaten für dich zu suchen und sie professionell anzusprechen. 

Die Vorteile der Zusammenarbeit mit Active Sourcing Dienstleistern sind vielfältig. Sie können Zeit und Ressourcen sparen, haben oft Zugriff auf ein breites Netzwerk und sind mit den neuesten Trends und Best Practices im Bereich Active Sourcing vertraut, was dir einen Wettbewerbsvorteil verschaffen kann.

Natürlich ist die Auswahl eines geeigneten Dienstleisters entscheidend. Es ist wichtig, einen Partner zu finden, der deine spezifischen Anforderungen versteht und maßgeschneiderte Lösungen bieten kann. Wenn jedoch die richtige Wahl getroffen wird, kann die Zusammenarbeit mit einem Active Sourcing Dienstleister den Rekrutierungsprozess erheblich erleichtern und die Chancen auf die Gewinnung erstklassiger Talente erhöhen.

Nimm gerne jetzt Kontakt mit uns auf, um deine offenen Stellen mit unserer Hilfe in wenigen Wochen zu besetzen. 

Vorteile und Nachteile vom Active Sourcing

Active Sourcing bietet zweifellos einige Vorteile, die bei der Talentsuche und -auswahl von unschätzbarem Wert sein können. Dennoch gibt es auch Nachteile.

Vorteile:

  • Zugang zu passiven Kandidaten, die nicht aktiv nach Jobs suchen.
  • Zeit- und Kostenersparnis durch schnelleres Finden eines geeigneten Kandidaten.
  • Nutzung qualifizierter Talente aus Talentpools.
  • Höhere Chancen, den idealen Kandidaten zu finden.

Nachteile:

  • Zeitaufwand durch individuelle Ansprache der Kandidaten.
  • Erhöhter Wettbewerb um passive Kandidaten.
  • Mögliche Ablehnung durch nicht interessierte Kandidaten.

Active Sourcing Beispiele

Theorie ist wichtig. Oft ist aber erst die Praxis einleuchtend. Ein paar Beispiele zeigen dir, wie Active Sourcing Methoden angewendet werden.

Szenario 1: Stell dir vor, du bist auf der Suche nach erfahrenen Softwareentwicklern für dein Tech-Startup. Du gehst auf LinkedIn, gibst spezifische Schlagworte wie „Full-Stack Entwickler“ und „Python-Experte“ ein und filterst die Ergebnisse nach Standort und Erfahrung. Du findest talentierte Profis, die deinen Anforderungen entsprechen. Anschließend sendest du ihnen personalisierte Nachrichten, in denen du das Interesse deines Unternehmens und die Vorteile einer Anstellung bei dir betonst. Dies ist ein klassisches Beispiel für das Profil-Mining auf sozialen Netzwerken.

Szenario 2: Angenommen, dein Unternehmen hat bereits einen Talentpool von früheren Bewerbern, die zwar damals nicht ausgewählt wurden, aber dennoch vielversprechend sind. Du kannst diesen Talentpool aktiv pflegen, indem du regelmäßig mit den Kandidaten in Kontakt bleibst und sie über neue Jobmöglichkeiten informierst. Wenn eine passende Stelle verfügbar wird, kannst du diese Kandidaten direkt ansprechen und eine erneute Bewerbung ermutigen.

Szenario 3: Du führst in deinem Unternehmen ein Empfehlungsprogramm ein und ermutigst deine Mitarbeiter, talentierte Kandidaten aus ihrem eigenen Netzwerk vorzuschlagen. Diese Kandidaten haben bereits das Vertrauen eines Mitarbeiters, was den Rekrutierungsprozess erleichtern kann.

Du siehst: Active Sourcing ist vielfältig und anpassungsfähig. Es kann auf verschiedene Weisen umgesetzt werden, abhängig von deinen Zielen und den Ressourcen, die dir zur Verfügung stehen. Die Kunst des Active Sourcings besteht darin, die passende Strategie für deine spezifischen Anforderungen zu wählen und dabei den menschlichen Kontakt und die Professionalität zu bewahren. Wir bei Kooku unterstützen dich dabei gerne.

Weitere Blogartikel von Kooku
Blogartikel teilen: